Gebäude und Infrastrukturen

Bau und Modernisierung

Umwelt- und Sozialstandards in die Beschaffung von Bauleistungen und bei Baumaßnahmen mit durchgehender Qualitätssicherung und ­Dokumentation einbeziehen

Was ist damit gemeint?

Die Ergebnisse der Planung werden durch das Erbringen von Bauleistungen umgesetzt und in Baumaßnahmen realisiert, etwa durch die Errichtung, Erweiterung oder Modernisierung von Gebäuden. Die hierfür notwendigen Baumaßnahmen und -prozesse erfordern die Bereitstellung finanzieller, materieller, technischer und personeller Ressourcen.

Diesem Handlungsfeld werden auch Arbeiten im Zusammenhang mit Ersatzinvestitionen im Lebenszyklus von Gebäuden und baulichen Anlagen zugeordnet. Dies schließt Arbeiten für den Rückbau und die Entsorgung auszutauschender Bauteile und haustechnischer Systeme mit ein.

Durch Baumaßnahmen werden Energie- und Stoffströme sowie Wirkungen auf die lokale und globale Umwelt und Wirkungen auf die Gesundheit und Sicherheit betroffener Akteursgruppen verursacht. Betroffen sind unter anderem die Beschäftigten auf der Baustelle, die Mitarbeiterschaft im unmittelbaren Umfeld sowie ggf. die Nachbarschaft. Bei der Ausführung von Bauleistungen aller Art ist der Arbeits- und Umweltschutz auf der Baustelle zu beachten. Im Fall einer Sanierung oder Modernisierung im genutzten Zustand ist eine besondere Beachtung des Gesundheitsschutzes betroffener Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erforderlich. Die unerwünschten Wirkungen auf die lokale Umwelt und auf die Nachbarschaft sowie die Mitarbeiterschaft in unmittelbarer Nähe sind zu minimieren. Im Zusammenhang mit der Veranlassung von Bau- und Modernisierungsvorhaben sind insbesondere folgende Punkte zu beachten: 

  • Berücksichtigung der fachlichen Eignung von Unternehmen und ihre nachweisliche Bereitschaft zur Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards (Präqualifikation) bei der Beschaffung von Bauleistungen sowie Integration von Vorgaben zum Umwelt- und Gesundheitsschutz sowie zur Wirtschaftlichkeit und technischen Zuverlässigkeit in die Ausschreibung und Vergabe
  • Vermeidung der Beeinträchtigung der Biodiversität sowie Vermeidung/Reduzierung von Abfällen und Emissionen bei Bauprozessen, Schutz von Boden, Grundwasser, Lebewesen und Vegetation bei Bauprozessen
  • Frühzeitige Information der von Baumaßnahmen beeinträchtigten Personen

Wie kann eine Umsetzung in Forschungsorganisationen aussehen?

  • Berücksichtigung ökologischer, sozialer und ökonomischer Aspekte bei der Beschaffung von Bauleistungen, in Ausschreibung und Vergabe sowie bei der Auswahl von Unternehmen
  • Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten bei Baustelleneinrichtung und Baudurchführung (bspw. durch Boden- und Grundwasserschutz, Einsatz lärmarmer Baumaschinen, Vermeidung von Staubbildung, sortenreine Abfalltrennung)
  • Überprüfung der Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards bei Subunternehmen
  • Systematische Information und Einbeziehung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Nutzergruppen
  • Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung der Baukompetenz in Bezug auf die baubegleitende Bauüberwachung
  • Dokumentation der Bauausführung, der verwendeten Baustoffe und -produkte

Weiterführende Informationen

  • BaustellV 
  • DIN EN 15942
  • EnEV
  • ISO 15392
  • ISO 21930
  • BMUB (2013): Leitfaden Nachhaltiges Bauen 
  • SiGePlan
  • VDI 4800

Nachhaltigkeits-
berichterstattung

DNK-Kriterien 

  • 12 Ressourcenmanagement
  • 13 Klimarelevante Emissionen

GRI-Indikator

  • Ökonomie: EC 1, 2, 7–9
  • Ökologie: EN 1-3, 5, 6, 8–11, 13–26, 29, 31
  • Gesellschaft: LA 6/7; SO 1, 2, 8; PR 1–3, 9