Fact Sheets

Gebäude und Infrastrukturen

Die fact sheets wurden im Sinne von Handlungsanleitungen und vertiefenden Informationen zu den einzelnen Themen der Handlungsfelder entwickelt und weisen auf weiterführende Literatur und Standards hin.

Hier finden Sie alle fact sheets, die den Handlungsfeldern im Funktionsbereich Gebäude und Infrastrukturen zugeordnet werden. Eine kurze Zusammenfassung informiert über den Inhalt. Jedes fact sheet steht als PDF zum Download zur Verfügung.

Bauwerksdiagnose

Handlungsfeld Betrieb und Bewirtschaftung
Eine Bauwerksdiagnose liefert wesentliche Informationen zum aktuellen Zustand des Gebäudes und bildet so die Grundlage für eine Instandhaltungs- oder Modernisierungsplanung. Diese Informationen unterstützen die Portfolioanalyse ebenso wie eine inspektionsgestützte Instandhaltungsstrategie. Das Ziel der Identifikation von potenziellen Gefahrenstoffen steht im Mittelpunkt dieses fact sheets. Gefahren können sowohl von einzelnen Bauteilen, als auch ganzen Gebäudeteilen ausgehen. Nachdem die Gefahrenquellen identifiziert und dokumentiert wurden, müssen Handlungsempfehlungen abgeleitet werden, damit die Gefahren zeitnah beseitigt werden können. Es muss zu jeder Zeit sichergestellt werden, dass die Nutzer während des Betriebs und die Handwerker bei Ausführung der Arbeiten keinen Gefahren ausgesetzt sind. Die nachfolgend aufgeführten Schritte sollen eine Hilfestellung zur Vorgehensweise bei der Bauwerksdiagnose geben. Dazu werden einzelne Schadstoffe, wie sie in Bauteilen vorkommen können, vorgestellt und gleichzeitig Handlungsempfehlungen für den Fall eines positiven Befunds gegeben.

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Bedarfsplanung

Handlungsfeld Planung und bauliche Gestaltung
Das übergeordnete Ziel des Bauherren besteht in einer bedarfsgerechten Nutzung von Gebäuden, Flächen oder Infrastrukturen im Sinne eines hohen Gebrauchswerts der baulichen Anlagen. Da bereits bei der Programmdefinition und in der ersten Konzeptphase eines Bauvorhabens in hohem Maße kostenwirksame Entscheidungen fällig werden, setzt die bauliche Bedarfsplanung samt Bedarfsnachweis noch vor der eigentlichen Planung an. Die Bedarfsplanung ist eine nicht extern delegierbare, strategische Kernaufgabe der Organisationsleitung und somit ein zentraler und frühzeitiger Bestandteil der Projektentwicklung in privatrechtlich oder öffentlich strukturierten Organisationen. Die Bedarfsplanung erfolgt im Idealfall für die Liegenschaftsebene, die Erstellung eines Masterplans (siehe fs Masterplan) inbegriffen, wie auch projektspezifisch und unterstützt die Formulierung der Nutzungsanforderungen. In Vorbereitung auf die Grundlagenermittlung und der nachfolgenden Leistungsphasen dient die Bedarfsplanung der Konkretisierung der Aufgabenstellung.

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Beschaffung von Bauleistungen

Handlungsfelder Planung und bauliche Gestaltung  Bau und Modernisierung
In die Vergabe von Bauleistungen lassen sich Nachhaltigkeitsaspekte so integrieren, dass nicht nur die Ziele der Einhaltung der Bauzeit und der geforderten Qualitäten im Kostenrahmen erreicht sondern auch die Interessen des Gesundheits- und Umweltschutzes gewahrt werden. Die bei baulichen Maßnahmen eingesetzten Materialien und Leistungen wirken sich über ihren Lebensweg hinweg belastend auf die Umwelt aus und können im Falle problematischer Stoffe Risiken für die menschliche Gesundheit bergen. Nach der Prüfung der Notwendigkeit einer Beschaffungsmaßnahme ist der Einsatz von ökologisch optimierten Produkten und Leistungen oder umweltfreundlichen Alternativen zu fördern. Um bei der Ausschreibung und Vergabe sicherzustellen, dass die Angebote die zuvor bei der Auswahl der Bauprodukte und -leistungen festgelegten Nachhaltigkeitskriterien erfüllen, sind Nachhaltigkeitsaspekte in die Ausschreibungstexte zu integrieren. Bei der Beschaffung von Bauleistungen und Werkstoffen müssen aufgrund der Langlebigkeit und Vielschichtigkeit von Gebäuden bzw. baulichen Maßnahmen eine Vielzahl an Aspekten und Zusammenhängen beachtet werden. Grundlage für das Auffinden qualitativ hochwertiger Lösungen stellen fachlich fundierte Vergleiche möglicher Varianten dar. Zu berücksichtigen ist etwa die Materialauswahl (z. B. Ausschluss von umwelt- und gesundheitsschädlichen Materialien) und auch die herrschenden Umwelt- und Sozialstandards bei der Produktion und dem Transport von Produkten und Leistungen. Anzustreben ist eine wirtschaftlich durchsetzbare umwelt-, gesundheits- und qualitätsbewusste Material- und Baustoffauswahl.

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Beschaffung von Planungsleistungen

Handlungsfeld Planung und bauliche Gestaltung
Die Planungs- und Bauphase von Gebäuden beeinflusst maßgeblich deren Qualität und Wirtschaftlichkeit in der langwährenden Nutzungsphase. Auch werden bereits zu Beginn eines Projekts mit der Planung durch die Auswahl und den Einsatz von Baumaterialien und -produkten Entscheidungen über eine mögliche Nachnutzung und Entsorgung, eine Wiederverwendung von Baumaterialien und -produkten bzw. den Rückbau getroffen (siehe fact sheet Beschaffung von Bauleistungen). Aus diesem Grund ist es notwendig, die Zielsetzungen und Anforderungen nachhaltigen Bauens von der Bedarfsplanung bis hin zum Rückbau über alle Phasen eines Bauvorhabens hinweg zu berücksichtigen. Grundlegend für das Auffinden sachgerechter und qualitätsvoller Lösungen ist hierfür die Beschaffung von geeigneten Planungsleistungen. Die Lebensphasen eines Objekts müssen im Hinblick auf die unterschiedlichen Aspekte der Nachhaltigkeit analysiert und in ihrem Zusammenwirken optimiert werden. Im Rahmen des zur Verfügung stehenden Budgets sollte die angestrebte Gebäude- und Nutzungsqualität mit möglichst geringen Umweltwirkungen erreicht werden. Förderlich sind dabei Planungsunterlagen und Orientierungshilfen, die die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten zum Gegenstand haben. Diese leisten Hilfestellung bspw. bei der Durchführung einer nutzerorientierten Bedarfsplanung (siehe fact sheet Bedarfsplanung), der Zusammenstellung von interdisziplinären Planungsteams oder der Auslobung eines nachhaltigkeitsorientierten Architekturwettbewerbs. Bei der Vergabe von Planungsleistungen an Dritte ist es zudem von Vorteil, wenn diese zusätzliche Erfahrungen im Nachhaltigen Bauen aufweisen können, z.B. in Form einer Zusatzqualifikation als Nachhaltigkeitskoordinator.

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Betriebsökologie

Handlungsfeld Betrieb und Bewirtschaftung
„Betriebsökologie“ bezeichnet die technische Optimierung von Prozessen im Rahmen des Geschäfts- bzw. Forschungsbetriebes. Jede Forschungsaktivität verursacht Stoff- und Energieströme und somit Umweltbelastungen. Die Optimierung der Betriebsökologie besteht also in der effizienten Nutzung von Materialien und Energien sowie in der Reduzierung von unerwünschten Abfällen und Emissionen. Durch die Durchführung von Umweltschutzaktivitäten sollen zudem Kosteneinsparpotentiale erkannt werden. Ferner werden Risiken reduziert, was durch ein verbessertes Verständnis für die Relevanz der Betriebsökologie durch ein Stoff-und Energieflussmanagement sowie durch gesteigerte Akzeptanz der Öffentlichkeit und möglicherweise resultierendem Imagegewinn gelingt. Durch die Kosten- sowie Risikoreduktion kann darüber hinaus eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit erreicht werden, was zum langfristigen Bestehen der Forschungsorganisation beiträgt.

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Biodiversität

Handlungsfelder Planung und bauliche Gestaltung  Betrieb und Bewirtschaftung
Ein Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität liefert die Planung und Gestaltung der Freiflächen. Diese stellen einen wichtigen Lebensraum für ausgewählte Arten dar. Eine angemessene Freiflächengestaltung hat gleichzeitig einen Einfluss auf die Aufenthaltsqualität. Die biologische Vielfalt oder Biodiversität umfasst die Vielfalt der Lebensräume und Arten sowie die genetische Vielfalt innerhalb der Arten. Die biologische Vielfalt schrumpft seit Jahren mit außerordentlicher Geschwindigkeit. Das bedroht die Grundlage unseres Lebens und Wohlbefindens. Auch die ökonomische Leistung der Biodiversität wird systematisch unterschätzt, weil sie nicht hinreichend in unternehmerische Entscheidungen einfließt. Besonders betroffen von der Veränderung der biologischen Vielfalt sind der Primär- und Sekundärsektor der Wirtschaft, d. h. die Landwirtschaft und die verarbeitende Industrie. Auch zwischen dem Dienstleistungsbereich – dazu gehören Forschungseinrichtungen - und der Biodiversität gibt es mannigfaltige Wechselbeziehungen. Forschungseinrichtungen gewinnen gegenüber ihren Stakeholdern an Reputation, wenn sie nicht nur inhaltlich, sondern auch organisationsbezogen Verantwortung für die Natur übernehmen. Gleichzeitig können sie durch einen bewussten Umgang mit ihrem natürlichen Umfeld Kosten sparen und einen positiven Beitrag zur Entwicklung des Ökosystems „Stadt“ leisten.

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Energiekonzept Bestandsgebäude

Handlungsfelder Planung und bauliche Gestaltung  Betrieb und Bewirtschaftung
Die Erstellung von Energiekonzepten für die energetische Verbesserung von Bestandsgebäuden baut auf den Ergebnissen eines permanenten Energieverbrauchsmonitorings sowie einer Grob- und Feindiagnose auf. Einbezogen werden i.d.R. die Ergebnisse einer Bauwerksdiagnose, aus der Kopplungsmöglichkeiten mit einer ohnehin notwendigen Instandsetzung hervorgehen. Energetische Maßnahmen im Bestand sind meist ein Teilaspekt der Umsetzung eines übergeordneten Modernisierungsplans auf Grundlage von Zielen zur Weiterentwicklung des Gebäudebestandes im Rahmen des Portfoliomanagements. Ziel ist eine ressourcenschonende, klimaverträgliche und schadstoffarme Bereitstellung von Wärme und Kälte sowie von elektrischer Energie. Neben hochwertigen Gebäudehüllen und effizienter Anlagentechnik sind die Auswahl geeigneter Energieträger (nach Möglichkeit erneuerbar), die Rückspeisung oder Selbstnutzung eigenerzeugter Energie und die Erschließung von Abwärmequellen aus technischen Prozessen wichtige Bestandteile des Energiekonzepts. Die systematische Beschreibung, Planung und Überwachung des Energieaufwands (zusammenfassender Begriff für berechneten Energiebedarf und gemessenen Energieverbrauch) komplexer Gebäude ist ein wichtiger Bestandteil des Energiemanagements.

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Energiekonzept Liegenschaft

Handlungsfelder Planung und bauliche Gestaltung  Betrieb und Bewirtschaftung
Die Einsparung von Energieträgern als Beitrag zur Ressourcenschonung sowie die Verringerung von Emissionen als Beitrag zum Klima- und Umweltschutz sind wichtige Teilthemen bei der Wahrnehmung der Verantwortung von Forschungsorganisationen gegenüber Umwelt und Gesellschaft. Basis ist ein Energiekonzept, das übergeordnete Ziele aufgreift (z.B. klimaneutraler Campus) und umsetzt. Enthalten sind Überlegungen zur Minimierung des Energiebedarfs, zur Energieversorgung, zu Art und Umfang der Nutzung erneuerbarer Energien sowie zu Synergieeffekten mit benachbarten Stadtteilen und Industrieanlagen. Ein Energiekonzept für Liegenschaften von Forschungsorganisationen kann sich u.a. an existierenden Erfahrungen für Quartiere orientieren. Gebäude und bauliche Anlagen von Forschungsorganisationen stellen aufgrund ihrer über mehrere Jahrzehnte heterogenen Nutzungsstruktur und der vielgestaltigen konstruktiven Merkmale einen komplexen Immobilienbestand dar. Die Verwendung der auf Liegenschaftsebene zur Verfügung gestellten Energieversorgungsstruktur - und damit die technische Umsetzung der Energieumwandlung - erfolgt auf der Gebäudeebene. In den Gebäuden befinden sich im Idealfall Messpunkte in ausreichender Anzahl, gegliedert nach Zonen und Nutzungsarten. Diese stellen die Voraussetzung für die Implementierung eines zweckdienlichen Messkonzepts, als wesentlicher Bestandteil eines zielorientierten Energiemanagements und Grundlage für ein erfolgreiches energetisches Portfoliomanagement, dar.

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Energiekonzept Neubau

Handlungsfeld Planung und bauliche Gestaltung
Das Energiekonzept für einen Neubau (und des darauf aufbauenden Energiemanagements z. B. für Bürogebäude oder Laborgebäude auf dem Campus einer Forschungsorganisation) als Bestandteil eines integralen Planungsprozesses beinhaltet die strategischen Ziele (u.a. Mission und Masterplan) einer ressourcenschonenden, klimaverträglichen und schadstoffarmen Bereitstellung von Wärme und Kälte sowie von elektrischer Energie. Neben hochwertigen Gebäudehüllen und effizienter Anlagentechnik sind die Auswahl geeigneter Energieträger (nach Möglichkeit erneuerbar), die Rückspeisung oder Selbstnutzung eigenerzeugter Energie und die Erschließung von Abwärmequellen aus technischen Prozessen wichtige Bestandteile des Energiekonzepts. Die systematische Beschreibung, Planung und Überwachung des Energieaufwands (zusammenfassender Begriff für berechneten Energiebedarf und gemessenen Energieverbrauch) komplexer Gebäude ist ein wichtiger Bestandteil des Energiemanagements.

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Entsorgungskonzepte

Handlungsfeld Planung und bauliche Gestaltung
Den für jede Art von Forschungsinstitut relevante Bereich des Umweltmanagements bildet das Abfall-management. Jede Forschungseinrichtung produziert Abfälle unterschiedlichster Art und ist für deren Entsorgung verantwortlich. Entsorgungskonzepte sollten möglichst effizient und wirtschaftlich sein. Sich verändernde Rahmenbedingungen erfordern eine regelmäßige Anpassung des internen Abfall-managements, um optimierte abfallwirtschaftliche Betriebsabläufe zu generieren. Im Zuge dessen sol-len Material- und Informationsflüsse verbessert und möglichst eine Kopplung von Ver- und Entsorgung erreicht werden. Darüber hinaus sollten entsorgungsrelevante Kennzahlen sowie anfallende Kosten transparent dargestellt werden. Ein zentraler Aspekt besteht darin, dass das gewählte Entsorgungskonzept sowie alle durchzuführenden Maßnahmen im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetztes (KrWG) möglichst nachhaltig sind. In der Zielhierarchie bildet die Vermeidung von Abfall das übergeordnete Ziel, gefolgt von der Verwertung und schließlich der Beseitigung.

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Flächenmanagement

Handlungsfeld Betrieb und Bewirtschaftung
Als übergeordneter normativer Begriff steht das „Gebäudemanagement“; dieser beinhaltet die Gesamtheit aller Leistungen zum Betreiben und Bewirtschaften von Gebäuden einschließlich der baulichen und technischen Anlagen auf der Grundlage ganzheitlicher Strategien (vgl. DIN 32736:2000-08). Das „Flächenmanagement“ soll hier eine systematische Vorgehensweise zur Erfassung der quantitativen und qualitativen Merkmale der vorhandenen oder geplanten Flächen einer Liegenschaft beschreiben. Aufgrund der Tatsache, dass Fläche heute als Produktionsfaktor und wichtige Ressource gilt, ist eine flächeneffiziente Gebäudenutzung essentiell. So können Einsparungen sowohl bei Investitions- als auch den Betriebskosten erreicht werden. Im Wesentlichen soll der Flächenverbrauch reduziert, beziehungsweise optimiert werden, sodass Neu-bauten möglichst vermieden werden und Boden hinsichtlich seiner natürlichen Funktion geschützt wird. Zudem sind Behaglichkeitsparameter wie z.B. Ergonomie, Luftqualität sowie Akustik und Raumklima zu berücksichtigen.

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Flexible Gebäudestrukturen

Handlungsfelder Planung und bauliche Gestaltung
„Flexible Gebäudestrukturen“ dienen dazu, eine möglichst große Umnutzungsfähigkeit von Gebäuden oder Gebäudeteilen zu erreichen. Dies soll bereits bei der Planung von Neubauten berücksichtigt werden. Hierdurch kann der Lebenszyklus eines Gebäudes verlängert werden, da sich dieses an die sich veränderten Nutzungsanforderungen anpassen lässt. Die veränderten Nutzungsanforderungen entstehen durch sich ändernde Rahmenbedingungen, beispielsweise der Prozesse, Leistungen oder der Technik. Durch flexible Strukturen können einrichtungsspezifische, räumlich und organisatorisch flexible Nutzungskonzepte entwickelt und implementiert werden. Somit können das Risiko des Leerstandes und die Lebenszykluskosten vermindert werden. Die Flexibilität bezeichnet die Anpassung der Gebäudestrukturen an nutzungsinterne Änderungen, während die Umnutzungsfähigkeit die Anpassung der Gebäudestrukturen an eine andere Nutzung beschreibt.

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Masterplan

Handlungsfeld Planung und bauliche Gestaltung
Ein Masterplan ist ein informelles Planungsinstrument im Sinne einer Rahmen- oder Leitplanung. Er ist ein zentrales Werkzeug zur Kommunikation von Zielen, Leitpositionen nach innen (Leitungsfunktionen, Beschäftigte, Neumitglieder etc.) und außen (kommunale Entscheidungsträger, Kooperationspartner, Zuwendungsgeber etc.). Er befasst sich mit Strategien und Handlungsvorschlägen für die Gestaltung bzw. Weiterentwicklung eines Standortes oder einer Liegenschaft. Es besteht eine enge Wechselwirkung mit dem Struktur- und Entwicklungsplan der Organisation, aus dem sich ein Bedarf für die Entwicklung, Gestaltung und räumliche Ordnung der Liegenschaft ergibt. Dies ist ein dynamischer Prozess – ein Masterplan sollte daher fortschreibungsfähig ausgestaltet werden. Mit dem Ziel einer strukturierten und zukunftsfähigen Liegenschaftsentwicklung werden mit dem Masterplan Richtlinien für die langfristige, integrale räumliche Entwicklung eines Standortes unter Berücksichtigung von städtebaulichen und landschaftsplanerischen Rahmenplänen beschrieben. Mithilfe des Masterplans sollen die räumlichen Beziehungen und die funktionale Gliederung der Forschungsinfrastrukturen geklärt und beschrieben werden.

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Nachhaltige Beschaffung

Handlungsfelder Betrieb und Bewirtschaftung
Aspekte der Nachhaltigkeit lassen sich nicht nur beim Planen und Bauen sondern auch beim Bewirtschaften berücksichtigen. „Nachhaltige Beschaffung“ in der Nutzungsphase beschreibt die Deckung des Bedarfs an Sachmitteln und Leistungen, die zur ordnungsgemäßen Erfüllung der Aufgaben einer Organisation benötigt werden unter Berücksichtigung von ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten. Grundlage der Vergabe im Wettbewerb sind wirtschaftliche Maßstäbe: Preis und Leistung verschiedener Angebote werden miteinander verglichen, das wirtschaftlichste Angebot ausgewählt. Bei der nachhaltigen Beschaffung sind   neben weiteren Kriterien wie Funktionalität, Qualität, Ästhetik   Folgebelastungen, die dem Beschaffenden selbst (z. B. in Form von Verbrauchs- und Betriebskosten) oder der Allgemeinheit (z. B. Aufwendungen zur Behebung von Umweltschäden) entstehen können, für die Bewertung von Produkten und Dienstleistungen relevant.

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Nutzerintegration

Handlungsfelder Planung und bauliche Gestaltung  Partizipative Organisationsentwicklung  Bau und Modernisierung  Betrieb und Bewirtschaftung
Eine zukunftsorientierte Liegenschaftsentwicklung ermöglicht den Anspruchsgruppen über ausgewählte Kommunikations- und Beteiligungsformate aktive Teilhabe an der Planung und baulichen Gestaltung sowie dem Betrieb und der Bewirtschaftung von Gebäuden. Die wesentlichen Bedingungen für eine erfolgreiche Nutzerintegration sind die Auswahl und Mobilisierung der relevanten Akteure, eine klare Zielsetzung für die Konsultation der Akteure sowie die Bereitstellung von ausreichenden Ressourcen. Da ein frühzeitiger Einbezug der Anspruchsgruppen nutzbare Handlungsspielräume eröffnet und Konflikten vorbeugt, ist für erfolgreiche Beteiligungsformate eine systematische Integration der Anspruchsgruppen in Projektmanagement und -entwicklung von Beginn an erforderlich. Neben der reinen Information fördern Partizipationsangebote die Umsetzung eines transparenten Prozesses, in dem ein Mitgestalten und -entscheiden möglich ist. Die Sensibilisierung für unterschiedliche Sichtweisen setzt dabei einen gegenseitigen Lernprozess in Gang, in dem gemeinschaftlich tragbare Lösungsansätze in Form von Strategien, Konzepten oder Maßnahmen hervorgebracht werden. Gerade Forschungsorganisationen weisen die Besonderheit auf, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich motiviert und engagiert einbringen möchten und je nach Fachdisziplin auch ihre Kenntnisse und Erfahrungen einbringen können und wollen. Der Prozess der Nutzerintegration, der insbesondere bei Sanierung im laufenden Gebäudebetrieb unverzichtbar ist, sollte selbst mit besonderer Sorgfalt geplant und umgesetzt werden.

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Nutzerzufriedenheit

Handlungsfeld Betrieb und Bewirtschaftung
Zufriedenheit am Arbeitsplatz wirkt sich maßgeblich auf die Leistungsfähigkeit und Produktivität der Belegschaft aus. Für eine hohe Nutzerzufriedenheit ist die funktionale und gestalterische Qualität des Innen- und Außenbereichs von Räumen bzw. Gebäuden von Bedeutung. Die die Nutzerzufriedenheit beeinflussenden gebäudebezogenen Faktoren werden durch das Raumklima wiedergegeben. In einem nachhaltigen Gebäude ist ein energieeffizientes Raumklimakonzept verwirklicht, welches die Beeinträchtigungen der Gesundheit und des Wohlbefindens der Raumnutzer vermeidet und deren Komfortansprüchen genügt und gleichzeitig Schäden am Gebäude verhindert. Lüftungs- und Klimaanlagen beeinflussen die empfundene Raumlufttemperatur, die Raumluftqualität und -feuchte wie auch die Akustik im Raum. Ein optimales Raumklima sollte in erster Linie über die Gebäudegestaltung und so wenig wie nötig mit Hilfe der technischen Gebäudeausrüstung (insbesondere nicht mit aktiver Kühlung) erreicht werden. Dabei ergeben sich aus den verschiedenen Raumnutzungsarten in Gebäuden von Forschungseinrichtungen spezifische Ansprüche. So sind dort Büro- und Laborarbeitsplätze wie auch Räume mit teilöffentlichen Funktionen (Hörsäle, Sportstätten, Kantinen etc.) vorzufinden. Empfohlen werden Nutzerzufriedenheitsanalysen im Sommer und im Winter, die mit einem Beschwerdemanagement gekoppelt werden. Entsprechende Fragebögen sind verfügbar, Dienstleister für die Durchführung aus Auswertung entsprechender Befragungen stehen bereit. Die Nutzerzufriedenheit als Teil der Mitarbeiterzufriedenheit ist ein Teilthema der Nachhaltigkeitsberichterstattung.

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Portfolioanalyse

Handlungsfelder Planung und bauliche Gestaltung  Betrieb und Bewirtschaftung
Eine permanente Portfolioanalyse ist die Basis für die zielgerichtete Weiterentwicklung des vorhandenen Gebäudebestandes in Richtung eines zukunftsfähigen Campus. Hilfreich ist die Herausarbeitung und Beurteilung der Gebäudemerkmale und -eigenschaften, die eine Einschätzung der Erfüllung heutiger und künftiger Nutzeranforderungen erlauben. Die Ergebnisse der Portfolioanalyse können eine Grundlage für die Festlegung von Reihenfolge, Art und Umfang von Maßnahmen am Gebäudebestand liefern.

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Prozessoptimierung

Handlungsfeld Betrieb und Bewirtschaftung
Prozessoptimierung hat das Ziel, die Effizienz sowie Effektivität von bestehenden Geschäfts- und Entwicklungsprozessen zu steigern. In der Praxis entstehen oft Probleme, weil die Notwendigkeit einer Vielzahl verschiedener Schnitt- und Kontrollstellen vorliegt und es teilweise an klaren Regelungen für Kompetenzen, Verantwortungsbereichen und Zuständigkeiten mangelt. Die internen Strukturen und Abläufe der Forschungseinrichtung werden nicht an die sich verändernde Geschäftstätigkeit angepasst, da traditionelle Denkstrukturen beibehalten werden. Zwischen Liegenschaften fehlt es darüber hinaus vielfach an Kommunikations- und Informationsaustausch. Gerade Forschungseinrichtungen arbeiten in der Regel projektbezogen und auf Kundenwunsch, sodass jeweils nur Teilaspekte eines Projektes oder einer Strategie bearbeitet werden. Zudem haben Institute häufig mehrere Standorte und arbeiten unabhängig voneinander. Somit fehlt es teilweise an Standards sowie einer einheitlichen Dokumentation, um den Wissenstransfer zwischen Liegenschaften zu fördern. Hilfreiche Plattformen hierfür fehlen oder bleiben vielfach ungenutzt. Ferner herrscht eine differenzierte Entscheidungshoheit zwischen Liegenschaften und es wird keine Balance zwischen Eigenständigkeit und zentraler Strukturierung gefunden.

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Rückbaumanagement

Handlungsfeld Rückbau und Entsorgung
„Rückbaumanagement“ dient dazu, die Kreislaufführung von Stoffen und Materialien im Bausektor zu fördern, hierdurch natürliche Ressourcen zu schonen sowie die Menge und Schädlichkeit von Abfällen zu reduzieren. Das Ziel der Ansätze zur Kreislaufführung, wie beispielsweise dem „Cradle to Cradle“-Konzept, liegen darin, geschlossene biologische sowie technische Stoffkreisläufe zu erreichen. Der Rückbau findet in der „End-of-Life-Phase“ eines Gebäudes statt. Um dieses zu ermöglichen, muss die Entwicklung eines Rückbaukonzepts bereits in der Planungsphase stattfinden. Die Grundlage einer rückbaufreundlichen Baukonstruktion bildet die Verwendung recyclingfreundlicher Baustoffe.

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Sanierung im laufenden Gebäudebetrieb

Handlungsfeld Bau und Modernisierung
Um die Zukunftsfähigkeit des Gebäudebestandes einer Forschungsorganisation über einen längeren Zeitraum zu sichern, sind Modernisierungs- bzw. Sanierungsmaßnahmen an bestehenden Gebäuden unerlässlich. Bereits in frühen Phasen der Planung einer Maßnahme ist zu klären, ob die Gebäude zur Sanierung vorübergehend freigezogen werden können oder in Anwesenheit der Nutzerinnen und Nutzer saniert werden müssen („Sanierung im laufenden Gebäudebetrieb“). Ist eine Sanierung im laufenden Gebäudebetrieb nicht vermeidbar, sind eine Reihe von organisatorischen und sicherheitstechnischen Besonderheiten bei der Planung und Bauausführung zu berücksichtigen, die in diesem fact sheet beschrieben werden. Wenn bei Modernisierungsarbeiten Nutzerinnen und Nutzer anwesend sind, hat dies entscheidenden Einfluss auf den Umfang, den Zeitpunkt und die Art von Bauarbeiten. Dabei spielt die Zumutbarkeit in gesundheitlicher Hinsicht eine besondere Rolle. Es ist zu beachten, dass Besonderheiten ausgewählter Personengruppen zu spezifischen Anforderungen an den Gesundheitsschutz führen. Hierzu zählen u. a. Personen mit chronischen Erkrankungen, mit eingeschränkter Mobilität oder Schwangere. Die rechtzeitige Berücksichtigung dieser Umstände und die angemessene Planung unterstützen den Erfolg einer Sanierungsmaßnahme im laufenden Gebäudebetrieb und helfen, Konflikte zu vermeiden. Eine Sanierung im laufenden Gebäudebetrieb stellt damit besondere Anforderung an die planerische und organisatorische Vorbereitung sowie die Bauleitung.

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Umweltkostenmanagement und Betriebskostencontrolling

Handlungsfeld Betrieb und Bewirtschaftung
Das „Umweltkostenmanagement“ fungiert als Schnittstelle zwischen den Umweltschutzzielen und wirtschaftlichen oder Leistungszielen einer Organisation. Im Zuge dessen sollen Kostenreduzierungspotenziale identifiziert werden, welche trotzdem ein angestrebtes Umweltschutzniveau erlauben. Die Ziele des Umweltkostenmanagements lassen sich differenzieren in: Compliance-Effizienz, Öko-Effizienz sowie die Risikoreduktion. Unter Compliance-Effizienz wird die Einhaltung und Umsetzung von Umweltschutzvorschriften oder selbst entwickelten (freiwilligen) Umweltzielen verstanden. Die Öko-Effizienz bezeichnet die Verbindung von Kostensenkung und Ressourceneinsparungen im Rahmen von umweltorientierten Prozessen und Produkten. Zur Risikoreduktion trägt das Umweltkostenmanagement der Forschungseinrichtung durch die Ermittlung potenzieller Umweltkosten bei, die dadurch planbar werden bzw. durch vorausschauende Maßnahmen begrenzt oder vermieden werden können. Auch können rechtzeitig und freiwillig durchgeführte Umweltschutzmaßnahmen zu Wettbewerbsvorteilen führen.

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